Schulkonzert von Gold Heart in Amberg
Gold Heart

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Exklusivkonzert an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen

Am 22. Oktober 2015 war es endlich soweit: die Bluegrass-Familienband Gold Heart war auf der Bühne der Dr.-Johanna-Decker-Schulen zu sehen. Im vorhergehenden Schuljahr war hier nach einem Besuch von Kayleigh Leith bereits die australische Sängerin und Songwriterin Dianna Corcoran zum zweiten Mal zu Gast, die die Schülerinnen mit ihrer beeindruckenden Stimme in den Bann zog. In diesem Schuljahr sollte es nun in eine andere Musikrichtung des Country gehen, nämlich in den Bluegrass.

Und auf diesen besonderen Tag hatten sich die Jugendlichen im Musikunterricht vorbereitet, in dem ihnen unter anderem diese nordamerikanische Musikrichtung nähergebracht wurde.

Die aus Virginia / USA stammende Band Gold Heart hatte für die 9. und 10. Jahrgangsstufe der Realschule und die 8. Jahrgangsstufe des Gymnasiums dieses Schulkonzert im Rahmen ihrer Europatour miteingeplant. Das Exklusivkonzert hatten die Schülerinnen nicht nur ihrem Lehrer Andreas Hilgart zu verdanken, der in seiner Freizeit als Country-Radiomoderator im Internetsender „Countrymusic24“ tätig ist, sondern auch unter anderem dem Tourmanager der Band, Frank Rickal, der als Bluegrass-Experte gilt und mit seiner Veranstaltungsagentur „FR-Concerts“ vieles organisiert und erst möglich gemacht hat.

Zu diesem Schul-Event reisten nun die drei Schwestern Tori (25), Jocey (23) und Shelby (20) Gold an, die mit ihrem Bruder Kai (13) und ihrem Vater Trent in der Band spielen. Die kleine Schwester Kaly (12), die auch leidenschaftlich gerne singt, und ihre Mutter Kim, spielen zwar nicht in der Band, kamen aber als Begleitung mit.

Bereits am Vortag kam die Familie in Amberg, in der Oberpfalz an, wo an jenem Tag am Nachmittagin der Schule ein Workshop stattfand. An der Atmosphäre der kleinen bayrischen Stadt fanden sie sofort Gefallen. Die etwa 50 Schülerinnen studierten für diesem Nachmittag für das Konzert mit Gold Heart „Amazing Grace“ ein und sangen mit ihnen auch andere bekannte Lieder, wie „Country Roads“. Nachdem die Band noch einige ihrer Stücke präsentiert hatten, durften die Schülerinnen Fragen stellen. Jene fanden sehr schnell an der offenen, herzlichen und netten Art der US-Amerikanerinnen Gefallen und die Vorfreude auf das Konzert war groß. Im Anschluss bestaunte die Familie interessiert das Schulgebäude und den Schulgarten. Zudem bewunderte sie die prachtvolle Schulkirche, wo Tori, Jocey und Shelby dort das A-Capella-Stück „Walk To Me“ sangen, was aufgrund der wunderschönen Akustik in der Rokoko-Kirche besonders zur Geltung kam.

Am nächsten Tag versammelten sich über 200 Schülerinnen im großen Gerhardingersaal im Schulgebäude, wo sich Gold Heart bereits auf ihren großen Auftritt vorbereitete. Die Familienband stieg mit „Steam Engine“ ein und erntete sofort einen riesigen Applaus von den Schülerinnen. Darauffolgend erläuterten die drei Schwestern den Jugendlichen ihre Instrumente. Bei den Gold Hearts handelt es sich um eine typische Bluegrass-Band mit Shelby an der der Fiddle, Tori an der Mandoline, Jocey an der Akustikgitarre, Kai am Banjo und deren Vater Trent am Bass. Tori erzählt, dass sie, bevor sie auf die Bluegrassmusik kam, auch einmal zwei Jahre Dudelsack gespielt habe. Zudem ist zu erfahren, dass der 13-jährige Kai, der seit Mai dieses Jahres in der Band ist, deswegen Banjo gelernt hatte, da seine Eltern ihm einen Hund versprochen hatten, wenn er zwei Lieder darauf spielen konnte. Nachdem er angefangen hatte, darauf zu spielen, war ihm dieses Instrument so ans Herz gewachsen, dass er es nicht mehr weglegen wollte. Seitdem hat die Familie auch einen Hund.

Die Bluegrass-Band hat auch den Titel „Travelin´ Soldier“ der Dixie Chicks im Repertoire, das die jüngste der vier Schwestern mit gerade mal zwölf Jahren beeindruckend interpretierte.

Danach bot sich den Schülerinnen die Gelegenheit Fragen zu stellen, die sie interessierten. Unter anderem kam die Frage auf, wie Klay und Kai den Schulbesuch und das Lernen während einer Tour regeln würden. Tori, die auch als Bandorganisatorin unter den Schwestern gilt, erklärt, dass diese zu Hause unterrichtet werden würden und auch während ihrer Tourneen lernen müssten. Trent berichtet dann, dass er, als er vier Jahre alt war, für längere Zeit in Heidelberg in Deutschland gelebt hatte.

Nach einigen Gospel- und A-Capella- und Instrumentalstücken präsentieren Tori, Jocey und Shelby ihren neuen Song „Ain’t That Crazy“, aus ihrem aktuellen Album „Places I’ve Been“, den Jocey geschrieben hat. Und zum Abschluss singen die Schülerinnen zusammen mit der Band das am Tag zuvor einstudierte „Amazing Grace“. Zu guter Letzt muss die Familie noch fleißig Autogramme unterschreiben und Fotos mit den Schülerinnen machen. Anschließend ging es für die sieben aber auch schon wieder weiter zum nächsten Konzert nach Völs in Österreich.

Im Rahmen ihres Aufenthalts in Amberg ergab sich auch die Möglichkeit für ein Gespräch mit Tori, Jocey, Shelby und Kai.

Wann habt ihr euch dazu entschlossen eine Band zu gründen?
Tori:  Wir sind mit vielen verschiedenen Musikrichtungen aufgewachsen, zum   Beispiel Gospel, Southern Rock und vielem mehr. Eines Morgens fand unser  Vater dann einen Radiosender, auf dem Bluegrassmusik lief. Wir liebten den Sound dieser Musikrichtung sofort und kauften daraufhin einige CDs. Irgendwann kam unser Vater dann auf die Idee, dass wir diese Musik selbst einmal ausprobieren könnten. So hat sich das dann alles ergeben, weshalb wir nach zehn Jahren nun hier sind.

Mit welchem Sänger würdet ihr gerne auftreten wollen, wenn ihr euch einen aussuchen könntet?
Jocey:  Vielleicht mit Emmylou Harris. Aber es gibt viel zu viele gute Sängerinnen und Sänger, um sich auf einen Bestimmten zu beschränken.

Shelby: Ich mag vor allem die Lynn Morris Band. Die spielen traditionelle Bluegrassmusik. Mit dieser Band sind wir groß geworden.

Tori:  Wir sind auch mit Guy Clark aufgewachsen. Es wäre sicher schön, mit ihm einmal auf der Bühne zu stehen. Einer meiner persönlichen Favoriten wäre auch John Camp.

Vermisst ihr manchmal ein normales Leben?
Tori:  Ja. Unsere ganze Familie ist ständig mit uns unterwegs. So versuchen wir das Familienleben in unsere Tour mit einzubringen. Ohne unsere Familie wäre es hier sicher sehr langweilig. Allein diese Woche sind wir viel mit dem Auto unterwegs. Jeden Tag in ein anderes Hotel zu müssen ist oft stressig. Wir haben allerdings unterwegs auch Spaß. Hin und wieder gehen einkaufen oder trinken einen Café zusammen. Jeder von uns hat auch eigene Vorlieben, wie zum Beispiel Shelby, die als „Geschichtsliebhaberin“ gerne Sightseeing betreibt. Wir versuchen dann während einer Tour immer möglichst viele unserer Wünsche durchzusetzen, falls wir genug Zeit zur Verfügung haben.

Was war für euch das peinlichste Erlebnis während einer Tour?
Shelby: Bei unserem ersten Auftritt rissen während eines Liedes die Seiten meines Violinbogens. Ich war damals 10 Jahre alt und wusste nicht, was ich machen sollte, also ging ich schnell zum Mikrofon, sagte, dass ich gleich wieder da sein würde und rannte in den Umkleideraum, um die Seiten meines Bogens wieder neu zu bespannen. Das war für mich ziemlich peinlich, vor allem weil es unser erstes Konzert war, aber die Leute nahmen es zum Glück mit Humor.

Tori:  Ich habe auch mal den Text eines Liedes vergessen, also habe ich versucht einen neuen dazu erfunden, was ein wenig schief lief. Aber „The Show must go on“, wie wir in Amerika zu sagen pflegen.

Tori, was würdest du Jugendlichen raten, die durch Musik gerne einmal so berühmt sein wollen möchten wie ihr?
Tori:  Die Hauptsache ist vor allem, dass man am Singen oder beim Spielen eines Instrumentes Spaß hat. Bevor man sich dann für eine grobe Musikrichtung entscheidet, sollte man sich im Vorfeld gut über sie informieren. Danach darf man auf keinen Fall aufgeben und muss viel üben. Daran scheitern die meisten. Man darf aber das Üben aber auch nicht als Pflicht sehen, sondern muss es freiwillig machen und die Musik genießen.

Jocey:  Es ist außerdem zwar manchmal gut sich eine bestimmte Person als Vorbild zu
nehmen, aber in diesem Fall sollte man lieber selbst eine Richtung zu finden und nichts anderen nachmachen oder sich an Regeln halten.

Kai, genießt du die Tour oder ist es mit vier Schwestern zu stressig?
Kai:  Nein, es macht sehr viel Spaß. In den Innenstädten kann es allerdings
schon hin und wieder ziemlich langweilig werden, wenn unsere Mutter mit meinen Schwestern einkaufen geht. Dann müssen mein Vater und ich meist mitkommen. Aber wir haben sonst zusammen immer sehr viel Spaß.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?
Jocey:  Dieses Jahr im Mai ist unsere neue CD, „Places I`ve Been“ erschienen. Damit sind wir derzeit unterwegs. In den nächsten Monaten werden wir höchstwahrscheinlich noch eine produzierten. Wir haben auch schon einige interessante Ideen dazu, aber da wir für 2016 bereits auf vielen Festivals eingeladen sind, kann sich dies auch ein wenig hinauszögern. Wir werden sehen, wohin der Weg uns führen wird.

Alles in allem war es für die Schülerinnen eine wunderschöne Zeit, in denen jene nicht nur ihre Englischkenntnisse aufbessern, sondern auch einiges über Countrymusik insbesondere über Bluegrass lernen konnten. Nicht zuletzt sorgten die freundliche Ausstrahlung und die prägende Musik der Gäste aus Virginia dafür, dass vielen nach zwei Tagen an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen der Abschied schwer fiel und das Konzert von Gold Heart bestimmt lange in Erinnerung bleiben wird.

Bericht: Jessica Kellner -  Fotos: Peter Ringeisen


erstellt am 17.11.2015 von mit Rainer
 
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